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Mobbing am Arbeitsplatz - Was tun?


Es gibt viele Formen von Mobbing. Manchmal wird hinter dem Rücken der betroffenen Person gelästert oder getuschelt, Information werden zurückgehalten, dass die Betroffenen Fehler machen, oder gute und richtig ausgeführte Arbeiten werden grundlos kritisiert und schlecht gemacht.

Für ein Mobbing Opfer ist es schwer, sich dagegen zu wehren. Der alltägliche Gang ins Büro oder auf den Arbeitsplatz wird für den oder die Betroffene zum Albtraum. Gesundheit und Privatleben leiden meistens enorm unter den Folgen des Mobbing am Arbeitsplatz.

Wann beginnt Mobbing am Arbeitsplatz und was kann man tun um mit Mobbing am Arbeitsplatz umzugehen?

In Deutschland gibt es circa 1,5 Millionen Menschen, die in ihrem Job gemobbt werden, oder schon einmal im Berufsleben und der Mobbing gelitten haben. Mobbing am Arbeitsplatz findet unabhängig von Branche oder Beruf in der gesamten Arbeitswelt statt.

Man muss allerdings zwischen Abneigung oder falschem Verhalten und tatsächlichem Mobbing differieren.

Nicht immer ist es Mobbing, nur weil man sich von einem Kollegen schlecht behandelt fühlt. Damit es sich aus Sicht des Arbeitsrechts um Mobbing handelt, müssen zwei Voraussetzungen erfüllt sein.

Die folgenden Eigenschaften sind dafür maßgeblich:

  1. Mobbing muss systematisch sein! Wenn eine Schikane durch einen Kollegen oder den Chef zielgerichtet und systematisch erfolgt, dann liegt eine strafbare Handlung vor. Ohne diese Systematik lässt sich das Fehlverhalten dann schnell als ein einmaliger Ausrutscher entschuldigen
  2. Mobbing muss ich wiederholen! Das Mobbing muss über einen längeren Zeitraum erfolgen. Nicht jeder einzelne Vorfall, der einen ärgert, oder beleidigt, kann schon als gezieltes Mobbing bezeichnet werden. Zum Nachweis des wiederholten Mobbing benötigt man eine ausführliche Definition und Dokumentation des Mobbingverlauf.

Folgende Tätlichkeiten fallen unter die Definition Mobbing:

  • Grundloses Herabwürdigen der Arbeitsleistung
  • Ausschluss aus der betrieblichen Kommunikation
  • Sexuelle Belästigung
  • Demütigung
  • Diskriminierung
  • Anweisungen aus reiner Schikane
  • Zuteilung von Arbeiten und Aufgaben die nutzlos und unlösbar sind
  • Zuteilung und Anweisung für Arbeiten die ehrmindernd sind und die gleichgestellten Kollegen nicht zugemutet werden
  • Permanente und unbegründete Häufung von Arbeitskontrollen
  • Das Herbeiführen oder Aufrechterhalten eines permanenten Erklärungsnotstands

Oft ist Mobbing am Arbeitsplatz die Folge eines schlechten Betriebsklimas und schlechter Arbeitsorganisation. Meistens sind Mitarbeiter oder Chefs überlastet, gelangweilt oder unterfordert. Dann richten Sie ihren Frust auf ein bestimmtes Opfer. Meistens trifft es dabei den unsicheren stillen Kollegen, der sich immer zurückhält und ruhig ist. Für diesen beginnt dann ein Teufelskreis aus Schikane und aus Isolation.

Mobbing am Arbeitsplatz entsteht meistens da, wo Menschen sich auf engem Raum treffen, wie zum Beispiel in einem Büro. Es kommt dann manchmal zu Feindschaften oder zu Rivalitäten. Die Arbeitnehmer begegnen sich dann oft mit Konkurrenzdenken, Ausgrenzung oder Anfeindungen.

Ein geringes Selbstwertgefühl ist eine häufige Ursache für Mobbing. Mobber versuchen sich selbst höher zu stellen und besser dastehen zu lassen, indem sie andere schlecht machen um damit vermeintlich ihr eigenes Ego stärken. So versuchen Sie eigene Unzulänglichkeiten und Fehler zu verstecken.

Wer mobbt? Wer wird gemobbt? Wer sind Täter und Opfer?

Es gibt bestimmte Berufsgruppen und Branchen, in denen Mobbing häufiger angetroffen wird als in anderen Bereichen. Komischerweise wird ausgerechnet im Pflegebereich sehr oft gemobbt, aber auch im Bankwesen und im Verkauf ist Mobbing oft zu beobachten.

Am wenigsten findet man Mobbing bei Berufskraftfahrern, Landwirten, oder dem Fahrpersonal des öffentlichen Personennahverkehr. Sehr auffällig ist, dass Frauen deutlich häufiger als Männer mobben aber auch zugleich das häufigste Mobbing Opfer sind

Gerade zu Beginn des Mobbing merken viele oft nicht, dass sie gemobbt werden. Die Täter sind sehr einfallsreich und gehen oft subtil vor. Sie scheuen die offene Konfrontation und setzen darauf, die Opfer durch versteckte Angriffe und Intrigen zu zermürben.

Angegriffen wird oft die Leistung oder die Kompetenz des Mobbing Opfer oder man lästert auch direkt wegen dem Aussehen und dem Ansehen. Alle diese Angriffe sind ungemein verletzend für Betroffene.

Mobbing am Arbeitsplatz kann krank machen

Viele Arbeitnehmer können mit dem Druck durch anhaltendes Mobbing nicht umgehen und werden darum oft krank. Sehr oft leiden Betroffene unter Rückenschmerzen, Atemproblemen, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Herzrhythmusstörungen, Magenschmerzen, und Essstörung. Auch psychische Auswirkungen, wie der Angst vor der Arbeit und Depressionen bis hin zur Suizidgefahr sind keine Seltenheit.

Viele Mobbing Opfer versuchen darum durch Alkohol oder Medikamente ihre Situation erträglicher zu machen. Oft kommt es dann auch noch zu finanziellen Einbußen, wenn infolge des Mobbing die Betroffenen langfristig krankgeschrieben oder arbeitslos werden.

Mobbing ist strafbar!

Mobbing ist in Deutschland strafbar und gilt als Eingriff in das Persönlichkeitsrecht eines Menschen, das durch Art. 1 und 2 des Grundgesetzes geschützt ist.

Lassen Sie sich Mobbing am Arbeitsplatz nie gefallen sondern setzen Sie zur Gegenwehr an.

Wer schweigt und duldet der stärkt das Mobbing und auch den Mobbing Täter. Wehren Sie sich, auch wenn sie sich hilflos oder ohnmächtig fühlen. So ist die Chance größer das Mobbing zu beenden

Der Begriff „Mobbing“ stammt vom Englischen „to mob“ ab und bedeutet soviel wie „anpöbeln“, „bedrängen“ oder gar jemanden „fertig machen“ (im Englischen heißt es auch „Bullying“).